Bildgestaltung
Bei der Integration von Bildern in Print- oder Digitalmedien müssen verschiedene Faktoren beachtet werden, die Einfluss auf die Aussage und die Wirkung der Bilder nehmen. Im folgenden Artikel möchte ich auf verschiedene Faktoren eingehen und diese anhand von Beispielen erläutern. Dabei wird die Bildwirkung maßgeblich durch den jeweiligen Kontrast oder durch das jeweilige Gestaltgesetz bestimmt. Farbkontraste, die in der Bildgestaltung natülich auch eine zentrale Bedeutung haben, werden an dieser Stelle nicht explizit behandelt.
Bildkontraste
Bezogen auf die Auswahl eines Bildmotivs können Bildkontraste eine Möglichkeit bieten, das Bild aus der Masse hervorzuheben und sich über das Motiv von gewöhnlichen Bildsituationen abzusetzen. Im folgenden sollen verschiedene Bildkontraste gezeigt und beschrieben werden. Dabei sind es Gegensätze in unterschiedlicher Art die das Bildmotiv interessant werden lässt, Spannung aufbaut und das Bild zu etwas Besonderen werden lässt.
Größenkontrast
Beim Größenkontrast wird oftmals ein Motiv in unterschiedlichen Größen dargestellt. Dabei ist das besondere im Bild die Größendifferenz bei einem gleichen Motiv, wie hier die zwei Katzen. Es sind alle möglichen realen und surealen Größenkontraste denkbar …
Mengenkontrast
Beim Mengenkontrast stehen sich innerhalb eines Bildes unterschiedliche Mengen gegenüber. Hier ein gelber Schirm gegenüber vielen grauen Schirmen! Ein Mensch, der sich von einer Gruppe absetzt ….
Richtungskontrast
Der Richtungskontrast besticht durch unterschiedliche Ausrichtungen bzw. Positionen im Bild. Bereits unterschiedliche Blick- oder Bewegungsrichtungen können dabei einen Richtungskontrast ergeben. Dabei können reale oder virtuelle Linien eine Richtung vorgeben.
Motivischer Kontrast
Der motivische Kontrast in der nebenstehenden Abbildung entsteht durch die alte und neue Häuserfasade. Ein motivischer Kontrast kann auch durch die Akzente “schwer-leicht”, “dünn-dick”, “lang-kurz” … usw. erreicht werden.
Flächenkontrast
Unterschiedliche Strukturen, Flächen oder Farbanordnungen können als Flächenkontrast bezeichnet werden. Die Spannung im Bild wird durch die Anordnung unterschiedlicher Flächen bestimmt. Bekannt sind hierbei Luftaufnahmen landwirtschaftlicher Anbauflächen, die sich in Farbe und Struktur unterscheiden.
Hell- Dunkel-Kontrast
Der Unterschied von hellen zu dunklen Bildbereichen ist bildbestimmend.
Gestaltgesetzte
Gesetz der Nähe
Elemente, die nah beieinander stehen werden oft als Gruppe wahrgenommen. Dadurch lassen sich fotografisch Trennung und Zusammengehörigkeit umsetzen. Die Frau mit dem roten Schirm sondert sich von den anderen Menschen ab. Die Mensschen auf der Einkaufsstraße werden dabei als zusammengehörig wahrgenommen.
Gesetz der Ähnlichkeit
Objekte die sich in Form, Farbe oder Größe ähnlich sind werden oft als zusammengehörig wahrgenommen.
Gesetz der Geschlossenheit
Linien die eine Fläche umschließen werden oft als Einheit wahrgenommen. Unser Gehirn ergänzt lückenhafte oder angedeutete Formen und Strukturen zu gewohnten Objekten. Wir nehmen hier einen geschlossenen Kreis wahr.
Gesetz der Prägnanz
Einfache Formen sind leichter zu erkennen als komplexe Strukturen. Unser Gehirn versucht komplexe Bilder in einfache gewohnte Formen zu zerlegen. Im nebenstehenden Bild erkennen wir zuerst Kreise, Rechtecke und Dreiecke bevor wir die verwirrenden Details wahrnehmen.
Gesetz der Symmentrie
Symmetrisch zueinander stehende Objekte werden als zusammengehörig wahrgenommen. Die vertikale Symmetrie wirkt stärker als andere Spiegelungen. Symmetrischer Bildaufbau wirkt stabil und beruhigend.
Gesetz der Kontinuität
Fortlaufend angeordnete Elemente werden als zusammengehörig angesehen. Einzelobjekte die einer Linie oder Richtung folgen werden als zusammengehörig wahrgenommen.
Gesetz der Erfahrung
Motivische Darstellung, die wir aus unserer Erfahrung heraus erkennen, verbinden oder erschließen können. In dem nebenstehenden Beispiel wissen wir aus unserer Erfahrung heraus, dass die Person raucht.
[Bildquelle: Pixabay.com/de]